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Platz 1) - Zeugin der Anklage (1957) - 9 von 10
Kriminaldrama zur Nachkriegszeit in England. Ein gesundheitlich angeschlagener und in die Jahre gekommener Rechtsanwalt übernimmt die Verteidigung eines beschuldigten Mörders. Sein Klient wird beschuldigt eine wohlhabende Witwe aufgrund eines für ihn günstig ausfallenden Testaments ermordet zu haben. Die Ehefrau des Angeklagten ist von der Unschuld ihres Gatten überzeugt und möchte ihren Mann vor Gericht mit einem Alibi entlasten - dies passt aber nicht in die Verteidigungsstrategie des Anwalts. Während Sir Wilfried versucht die Verteidiung weiter auszubauen, gerät er immer wieder mit seiner Krankenschwester/Pflegekraft, die ihm auf Schritt und Tritt folgt aneinander. Ganz besonders, wenn der kauzige Anwalt
versucht an die Brandyflasche oder die Zigarren zu kommen. Dieser Film bzw. Charles Laughton versprüht eine unfassbare Menge an Charme, ich habe mich ab der ersten Sekunde sofort in ihn verschossen. Zusätzlich ist die Geschichte sehr spannend und der Zuschauer kommt während des Films nicht aus dem Grübeln heraus. Mein Sieger aus dem Jahr 2017
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Platz 2) - The Sunset Limited - Eine Frage des Glaubens (2011) - 9 von 10
Eine waschechte Schande, dass dieser Film überall ziemlich untergegangen ist. Tommy Lee Jones und Samuel L Jackson stimmten dem Film aufgrund des starken Drehbuchs zu und verzichteten auf einen Großteil ihrer normalen Gage. Der Film war nie in den Kinos, sondern "lediglich" eine TV-Produktion die leider keine große Beachtung (trotz der beiden großen Namen) fand. Es handelt sich hier um ein Kammerspiel, beide Schauspiler verbringen den gesamten Film in einem kleinen Raum - somit liegt der Hauptfokus auf dem Dialog. Zu Beginn verhindert Black (Samuel L Jackson) den Selbstmord von White (Tommy Lee Jones) und bittet ihn sein runtergekommenes Appartment. Black und White sprechen über den Selbstmordverusch und die Hintergründe. Während der religionslose White verbittert ist und in nichts mehr einen Sinn sieht, versucht der stark gläubige Black ihn wieder in die "richtige" Bahn zu lenken. Auch wenn man das "Setting" nicht mag, wird man das Buch bzw. dieses lange Gespräch feiern.
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Platz 3) - Wer die Nachtigall stört (1957) - 9 von 10
Hier irgendeine Kategorie hinzuzufügen ist nahezu unmöglich, der Zuschauer fährt bei diesem Film Achterbahn. Man ist traurig, beängstigt, wütend, empört und freudig in nur 120 Minuten. Ein verwitweter Anwalt lebt mit seinen beiden Kindern in einer amerikanischen Kleinstadt zur Zeit der Depression. Die beiden Kinder erhalten von ihrem Vater ein hohes Maß an Liebe und die Vermittlung der richtigen Werte. Der Film enthält 3 Handlungsstränge - der Vater wird mit der Verteidiung eines Afro-Amerikaners betraut, der der Vergewaltigung beschuldigt wird und das zu einer Zeit wo Rassismus noch "salonfähig" ist. Die Kinder erleben mysteriöse Zwischenfälle in der Nachbarschaft und können aus Neugier nicht vom Haus des grimmigen Nachbarn ablassen. Der dritte Strang vereint die Linien des Vaters und der Kinder. Man spürt von Anfang an, dass dieser Film mit absoluter Hingabe geschaffen wurde. Ich würde sogar so weit gehen, dass dieser Film ein Lehrfilm über Moral und Ethik ist
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Platz 4) - Ex Machina (2014) - 9 von 10
Dieser Film ist einfach nur krank und pervers (aber irgendwie im positiven Sinn) - eine scharfe Kritik am technologischen Fortschritt unserer Gesellschaft. Ein Mitarbeiter einer IT-Firma gewinnt in einer firmeninternen Lotterie das Privileg für mehrere Tage das abgeschottete Haus/Labor des Firmenchefs besuchen zu dürfen. Dieser arbeitet an dort an einer neuen und verbesserten Form der künstlichen Intelligenz. Der Mitarbeiter lernt dort die KI Ava kennen und beginnt mit ihr zu interagieren, während sein Vorgesetzter die Konversationen zur Verbesserung der KI überwacht. Es dauert nicht allzu lange und der Mitarbeiter entwickelt erste Zweifel am Lebenswerk seines Vorgesetzten. Der Film ist nicht "hochtechnisch", auch jemand der noch kein Smartphone besitzt wird verstehen worum es geht. Es war für mich der erste Film, bei dem mir an einer Stelle schlecht wurde - ich hatte auch noch Tage nach dem Film damit zu "kämpfen".
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Platz 5) - Butch Cassidy und Sundance Kid (1969) - 8 von 10
Ich hatte bei diesem Film tatsächlich schwierigkeiten meinen Urin bei mir zu halten... Teilweise waren die Lacher so stark, dass mir Tränen aus den Augen schossen. Es handelt sich hier um einen vor Humor strotzenden Western, der dazu auch eine coole Story beinhaltet. Butch und Sundance sind Banditen, die nach einigen Überfällen auf eine Transportgesellschaft von angeheuerten Kopfgeldjägern verfolgt werden. Fans der Bud Spencer Western sollten hier auf jeden Fall einen Blick riskieren, ich persönlich finde Butch/Sundance sogar besser. Der Humor ist stellenweise tiefschwarz und beide haben ein unfassbar loses Mundwerk. Hinzu kommt das sich beide nicht allzu ernst nehmen - Sympathie hoch 10.
Sundance: "Was tust du denn da?"
Butch: "Ich spann dir die Alte aus."
Sundance: "Na meinetwegen"
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Platz 6) - Whiplash (2014) - 8 von 10
Ein junger Schlagzeuger wird von einem Studiobandleiter entdeckt, der ihn seine Band aufnimmt und ihm alles abverlangt. Der Leiter Fletcher (klasse Leistung von JK Simmons) erkennt, dass der Schlagzeuger ein sehr hohes Potenzial hat und versucht ihn an seine Leistungsgrenze zu bringen. Die Methoden des Leiters sind allerdings sehr fragwürdig, er veruscht seine Musiker durch Demütigungen und psychischen Druck ans Limit zu bringen. Der Film behandelt den Leidensweg oder Schaffensweg des jungen Musikers, die Auswirkungen von enormen Druck und zu guter letzt: Jazz. Ein wirklich erstklassiges Drama für Jedermann.
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Platz 7) - Die Jungfrauenquelle (1960) - 8 von 10
Ein schauriges Drama meines Lieblingsregisseurs Ingmar Bergman zur Zeit des Mittelalters. Der Film handelt von einer schwedischen Bauernfamilie, die fernab von Zivilisation an einem Wald lebt. Die bauerntochter Karin begibt sich auf den Weg in das nächste Dorf, um dort die Kirche zu besuchen und trifft auf dem Weg auf 3 Hirten. Zunächst essen und plaudern die Hirten ganz friedlich mit dem jungen Mädchen, bis sie aus "einer Laune heraus" Karin vergewaltigen und anschliessend ermorden. Die eigentliche Handlung beginnt, als die 3 Hirten nach der Tat obdach bei der Familie von Karin suchen (unwissend das es sich um Karins Familie handelt). Diesen Film kann ich nicht direkt oder allgemein empfehlen, Bergmann hat einen ganz eigenen und speziellen Stil, der definitiv nicht Massentauglich ist.
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Platz 8) - Nightcrawler (2014) - 8 von 10
Ich habe mal gesagt: "Der Gyllenhaal hätte sich nach Donnie Darko einfach aufhängen sollen" - da lag ich wohl falsch... Im Psycho-Thriller "Nightcrawler" ruft er eine starke, schauspielerische Leistung ab. Der kleinganove Louis hält sich mit Diebstählen über Wasser, bis er eines Tages Zeuge eines Autounfalls wird, an dem ein Nightcrawler den Unfallort filmt (Nightcrawler fahren zu Unfallorten/Tatorten und filmen die Opfer, verkaufen das Filmmaterial dann an die Nachrichtensender). Louis ist sofort begeistert von dieser Art "Beruf" und beginnt selbst die Jagd mit einer Hobbykamera. Nach den ersten Erfolgen wird er immer dreister und rücksichtsloser. Er beginnt sich teilweise über den Grenzen des vertretbaren aufzuhalten und bekommt dadurch natürlich auch entsprechende Probleme. Es ist spannend während des Films darüber nachzudenken, wann dieser Psychopath nun endlich aufhört bzw. seine Grenze erreicht hat.
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Platz 9) - Das Appartment (1960) - 8 von 10
Hier bekommt man Drama, Romanze und Komödie zugleich serviert. Der Angestellte einer Versicherungsfirma in New York vergibt seine Jungesellenwohnung für einzelne Nächte an seine Führungskräfte, damit diese dort ungestört ihren Affären nachgehen können. Baxter erhofft sich dadruch eine Beförderung in der Firma und steht Abends teilweise vor seiner eigenen Wohnung und wartet darauf, dass der Personalchef "fertig" wird. Es kommt zum Konflikt, als sich ein Vorgesetzter mit einem Mädchen in das sich Baxter verliebt in seiner Wohnung amüsiert. Jack Lemmon spielt hier das "Opfer" nahezu perfekt, immer wieder wünscht man sich, dass er einfach ausholt. Der Film ist trotz der eher dramatischen Handlung für einige Lacher gut - ein sehr schöner Klassiker!
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Platz 10) - Winters Bone (2010) - 7 von 10
Das Jennifer Lawrence für Silver Linings den Oskar bekam und nicht für Winters Bone werde ich wohl nie begreifen. Ich mag diese Schauspielrin auch überhaupt nicht, mir wurde der Film trotz meiner Abneigung sehr ans Herz gelegt und ich wurde nicht enttäuscht - im Gegenteil. Der Film spielt im Redneck-Missouri, alle Familien leben in Armut und viele übertreten das Gesetz. Die 17-jährige Ree lebt mit ihrer schwerkranken Mutter und ihren beiden, jüngeren Geschwistern in einem heruntergekommen Haus am Wald. Die Polizei ist auf der Suche nach ihrem flüchtigen Vater, der nicht zu seinem Gerichtstermin erschienen ist. Da ein externer die Kaution gestellt hatte, droht der Staat nun das Haus zu pfänden wenn ihr Vater nicht vor Gericht erscheint. Ree begibt sich selbst auf die Suche nach ihrem Vater, die sich als sehr schwierig herrausstellt. Die ansässigen Hinterwäldler verweigern ihr die Hilfe und die Zeit rennt ihr davon. Die Kamera ist besonders gut und passend gemacht, es wirkt alles sehr trist und stumpf - was perfekt zur Handlung passt. Zuletzt: Die Rednecks sind klasse gecastet und JL kauft man es tatsächlich ab.
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